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Das erkrankte System schadet den Künstlern

Gastkommentar Psychiaterin Dr. Déirdre Mahkorn, 24. März 2013

Es ist mir eine große Ehre, mich in diesem Forum äußern zu dürfen.

Seit einigen Jahren verfolge ich mit einigem Erstaunen die Gesangslaufbahn einiger Freundinnen, die Sängerinnen sind, als Psychiaterin verfolge ich regelmäßig die Laufbahn vieler Patientinnen und Patienten aus dem Gesangsfach, die in einem System kämpfen, welches nicht immer respektvoll mit ihnen umgeht. Viele von Ihnen sind nicht auf die Rahmenbedingungen vorbereitet, die das System Ihnen abverlangt.
Viele von Ihnen beginnen den beruflichen Weg zuversichtlich und hoffnungsvoll, rechnen aber nicht mit den Erwartungen, die außerhalb des Gesanglichen und Darstellerischen gestellt werden.

Besonders harte äußere Bedingungen sind die befristeten Verträge, der hohe Konkurrenzdruck, die immer weniger werdenden finanziellen Ressourcen, vor allem im Kontext der Weltwirtschaftskrise. All diese Bedingungen schaffen einen Nährboden für Ausgenutztwerden und Missbrauch von Gutmütigkeit und führen zu Entscheidungen, die aus Angst getroffen werden.

Vor drei Jahren stellte sich eine junge Sängerin bei mir vor, die nach einer größeren Operation zu früh wieder in den Opernbetrieb zurückgekehrt war. Unter Schmerzmitteln bestritt sie tausende von Kilometern fern der Heimat ein unvorstellbares Pensum an Proben, Premieren und Korrepetitionen, sie traute sich nicht – angesichts der bevorstehenden Vertragsverlängerung – weiter krank gemeldet zu sein. In dieser Situation verlangte ein Regisseur plötzlich Dinge von ihr, die über ihre Grenzen hinaus gingen. Dennoch ließ sie sich, professionell, perfektionistisch und pflichtbewusst, darauf ein und entwickelte plötzlich Symptome, die sie nicht einordnen konnte und die ihr Angst machten. Auch diese ließ sie erst ärztlich abklären und behandeln, als sie sich längst verselbständigt hatten, der Probenplan und ihre Erschöpfung ließen einen Arzttermin nicht zu. Zusätzlich zu allem Somatischen erhielt sie dann die Diagnose einer Panikstörung, die zum Glück sehr gut behandelbar war.

Solche biographischen Einschnitte zu begleiten, ist Teil meines beruflichen Alltags – ich sehe täglich Sänger, die in einem System arbeiten, in dem ihre Grundbedürfnisse ständig zugunsten des Betriebes vernachlässigt werden – meist sind es zu Beginn basale, lebenswichtige Dinge wie regelmäßige Mahlzeiten, Schlaf oder das Pflegen von Freundschaften, die schleichend und zunehmend vernachlässigt werden. Das System verhält sich mitunter so raumfordernd, dass für diese Bedürfnisse kein Platz mehr da ist. Zu nennen sind auch die Abhängigkeiten von vielen Schlüsselpersonen – es geht in der Hochschule los mit Professoren, die mit ihrer Macht nicht verantwortungsvoll umgehen und teilweise übergriffig sind, es geht weiter mit verletzenden Umgangsformen, dann sind da die Abhängigkeiten und Zwänge des Alltages. Der Druck, die Sympathien des GMD, der Regie zu halten. Konflikte, die erforderlich wären, werden vermieden, um nicht als querulatorisch zu gelten. Dies wiederum führt mit der Zeit zu einer massiven Destabilisierung und schlimmstenfalls zur Entwicklung von Angstsymptomen oder depressiven Syndromen, die man aus Furcht vor dem Stigma, nicht genug geleistet zu haben, neudeutsch „Burnout“ nennt.

Auf der Bühne oder in der Konzertsituation erleben die Künstler eine Aufmerksamkeitslenkung zugunsten der Symptome und spüren, dass sie an Authentizität verlieren, weil sie sich auf Grund von Herzrasen, Schwitzen, Zittern und Kontrollverlust nicht mehr auf ihre Darstellung konzentrieren können. Letztlich wird dieser Kontrollverlust dann unvermeidlich, wenn ein Künstler nicht mehr für sich sorgt. Sie verlieren die Kontrolle vor allem, weil Sie nicht mehr selbstbestimmt sind – andere verlangen permanent irgendetwas von Ihnen – nicht alles davon ist nachvollziehbar, Sie müssen es trotzdem tun, dies bezeichnet man als Professionalität.

Die Inkompatibilität der Anforderungen des Systems mit den Grundbedürfnissen des Künstlers, die Inkongruenz der Werte, vor allem aber der fehlende Respekt, dies alles schafft Krisen, dies alles macht auf Dauer ängstlich, depressiv, einsam und krank.

Unsere Gesellschaft braucht die Kunst, sie braucht auch das Engagement all dieser wunderbaren Kulturschaffenden. Um in dem System gesund zu bleiben, ist ein Gegengewicht bestehend aus Solidarität und Zugewandtheit unverzichtbar, Neid und Missgunst dürfen nicht dominant werden.

Ich unterstütze den Aufruf von Elisabeth Kulman. Er ist längst fällig.

Lassen Sie sich nicht alles gefallen, lassen Sie nicht alles mit sich machen. Lassen Sie Übergriffe auf Ihre Person nicht zu. Achten Sie auf Ihre Grundbedürfnisse, Ihre Integrität – lassen Sie nicht zu, dass man wie selbstverständlich inhaltlich Dinge von Ihnen erwartet, die Sie gar nicht wollen. Gehen Sie verantwortungsvoll mit sich selbst um.
Seien Sie selbstbestimmt, damit Sie gesund bleiben.

Mit herzlichen Grüßen,
Déirdre Mahkorn

Frau Dr. Déirdre Mahkorn ist Psychiaterin und Neurologin, Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn und Leiterin der deutschlandweit ersten „Ambulanz gegen Lampenfieber“.

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