Ein halbes Leben Sängerin
Mein halbes Leben habe ich der Musik gewidmet und eine steile Sängerkarriere machen dürfen. Über 25 Jahre lang war ich als Solistin auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen zu Hause und wurde von den größten Dirigenten und bedeutendsten Orchestern geschätzt und regelmäßig eingeladen. Publikum und Kritik loben mein “warmes, farbenreiches Timbre” und meine “charismatische Bühnenpräsenz”. In der Klassikbranche nennt man mich auch die “Opernrevolutionärin”.
Wie alles begann
Geboren und aufgewachsen im Burgenland, studierte ich nach der Matura zunächst Sprachen (Russisch, Ungarisch) an der Uni Wien und sang nebenbei in einigen semiprofessionellen Konzertchören. Meine Gesangsausbildung erhielt ich an der Wiener Musikuniversität bei Helena Lazarska. Direkt nach dem Studienabschluss 2001 debütierte ich an der Wiener Volksoper in der Sopran-Rolle der Pamina in Mozarts “Zauberflöte”. Nachdem ich merkte, dass sich meine Stimme in tieferen Gefilden wohler fühlt, wechselte ich 2004/05 in das dramatische Mezzosopran- und Altfach. Als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper konnte ich mir rasch ein großes Repertoire aufbauen und wurde von der Tageszeitung Die Presse als “Publikumsliebling Nr. 1” bezeichnet.
Internationaler Erfolg
Weltweit verkörperte ich zahlreiche Fachpartien wie Wagners Fricka und Waltraute, Carmen, Prinz Orlofsky, Orpheus, Herodias u.v.a. Ich sang ein weitgespanntes Repertoire unter Dirigenten wie Kirill Petrenko, Christian Thielemann, Zubin Mehta, Simon Rattle, Philippe Jordan, Herbert Blomstedt, Iván Fischer und Marek Janowski. Eine besonders enge Zusammenarbeit verband mich mit Nikolaus Harnoncourt.
Meine Bekanntheit setze ich für gerechte Verhältnisse in der Klassikwelt ein. Ich bin Initiatorin der “Revolution der Künstler” und von Voice it! Für eine Kultur der Würde, Mitbegründerin des Vereins art but fair und betreibe den systemkritischen Youtube-Kanal What’s Opera Doc.
Das veränderte alles
2014 wurde mir mein vielseitiges Engagement zu viel und ich nahm mir eine mehrmonatige Auszeit. Ich krempelte meinen Lebensstil radikal um und reduzierte nicht nur die Anzahl meiner Auftritte, sondern auch meine Besitztümer. Seither lebe ich minimalistisch aus einem Koffer, am liebsten nomadisch. 2015 kehrte ich dem belastenden Opernbetrieb meinen Rücken und verlegte meinen künstlerischen Schwerpunkt auf Konzerte, Liederabende und meine eigenen Programme.
Besonderes Lob fanden die dramaturgisch „durchkomponierten“ Liederabende, die mein langjähriger Klavierpartner (in crime) Eduard Kutrowatz und ich kreiert haben. Regelmäßige Auftritte bei der Schubertiade und anderen bedeutenden Lied-Festivals sowie CDs dokumentieren unsere gemeinsame Arbeit.
Höhepunkt und Abschied
Meine abenteuerlustige Musikcollage “La femme c’est moi” durfte ich in bedeutenden Sälen von München bis Tokio präsentieren. Mit Raffinesse und feinem Humor verschmelzen meine acht MusikerInnen und ich darin verschiedene Musikstile von Oper, klassischem Lied über Musical bis Pop zu stimmiger Einheit und zeigen uns in virtuoser Wandelbarkeit. Wichtiger Partner war mir dabei einmal mehr der Wiener Arrangeur Tscho Theissing. Mit ihm entstanden auch Bearbeitungen von Zarah Leander-Songs für das ZDF-Silvesterkonzert 2017 unter Christian Thielemann, “Mussorgsky Dis-Covered” mit internationalem Jazzquartett sowie “Hungaro Tune” mit Symphonieorchester und Jazzsolisten.
Nach einer erfüllten Karriere und auf dem Höhepunkt meiner Stimmkunst beendete ich Ende 2021 meine Tätigkeit als Sängerin, um neue Wege der Kommunikation zu erschließen. Als abschließendes Dankeschön hinterlasse ich den im Jahr 2020 aufgezeichneten Film “La femme c’est moi”, den ich als Eigenproduktion realisiert und 2023 veröffentlicht habe.
Zahlreiche weitere Kostproben gibt’s auf meinem YouTube-Kanal. Viel Freude beim Anhören!